Kirchentag 2015

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit,

immer weniger wird von der Christenverfolgung im Irak, in Syrien und in anderen Ländern berichtet. Auch am evangelischen Kirchentag in Stuttgart war es äußerst schwierig, eine Resolution zu verfassen, da man Angst vor muslimischen Reaktionen hatte. Man stelle sich vor, dass die Verantwortlichen des Kirchentages die Situation verfolgter Christen verschweigen wollten aus Angst vor den Muslimen. Nur durch Druck von Mitgliedern des Kirchentages wurde eine Resolution aufgenommen, die sich einreihen musste in eine Vielzahl von anderen Resolutionen, die man fast wörtlich auch von politischen Parteitagen kennt. Wer kann mir helfen, die Verantwortlichen des Kirchentages zu verstehen? Es ist scheinbar wichtiger, die Vorratsdatenspeicherung zu fordern sowie gesetzliche Pflichten für Fondsmanager zu verlangen und artgerechte Tierhaltung anzumahnen, als auf das teils blutige Schicksal verfolgter Christen und anderer Minderheiten hinzuweisen.

Die Menschenrechtsorganisation „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) informierte in einer Pressemitteilung über das Verschweigen der verfolgten Minderheiten durch den evangelischen Kirchentag in Stuttgart.

Fast wie aus einer anderen Zeit kommt mir ein Text von Markus Rode vor. Er ist Leiter der Menschenrechtsorganisation Open Doors in Deutschland und schrieb im Februar 2015: „Wie verfolgte Christen den Islam erleben„. Ob der Katholikentag 2016 den Mut aufbringen wird, diesen Text zur Grundlage einer Resolution zu machen? Mit Sicherheit werden auch die Bischöfe und andere Organisatoren und Verantwortliche des Katholikentags mit lautem Schweigen dem Zeitgeist huldigen.

Mit freundlichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

3 × 4 =