Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.
Sicherlich ist der Begriff „Lügenpresse“ stark überzogen. Allerdings hat der Medienbeobachter oftmals den Eindruck, dass es staatskritische und staatstragende Journalisten gibt. Gerade ARD und ZDF scheinen als staatsfinanzierte Medien auch als Staatsmedien bezeichnet werden zu können. Lesen Sie bitte den Bericht der langjährigen Korrespondentin der ARD, Gaby Weber. Sie kritisiert die öffentlichen Medien und auch die linken Zeitungsverlage wegen ihrer „Gesinnungschreiberei“. In einem Interview legt sie dar, dass die Menschen den Medien immer weniger vertrauen und wie die Leser immer mehr manipuliert werden.
Unabhängig von Frau Weber und ihrem Interview bitte ich folgendes zu bedenken. Wir alle sind betroffen von dem Blutbad in Paris mit 129 Toten. Doch frage ich mich, warum keine Zeitung von jenem Anschlag des IS berichtete, der am Tage vorher in Beirut 44 Tote forderte. Auch scheint die IS-Bombe, die am 31.10.2015 im russischen Flugzeug über dem Sinai 224 Tote forderte, schon lange vergessen. Werden wir auch durch Verschweigen und schnelles Vergessen manipuliert?
Unabhängig von dieser Bemerkung empfehle ich die Lektüre des Berichtes eines „Spiegel“-Korrespondenten, der bei einer Podiumsdiskussion beklagt, dass Journalisten oftmals Themen managen, ohne sie im Ansatz zu verstehen.
Um zum Hauptthema der letzten und wohl auch folgenden Monate zurückzukommen, möchte ich den „7-Punkte-Plan zur Lösung der Asylkrise“ von Herrn Michael Paulwitz aus der Zeitung „Junge Freiheit“ zur Diskussion stellen. Halten Sie ihn für staatskritisch oder im weitesten Sinne für staatstragend?
Mit freundlichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt
Interessant ist auch, dass Die Welt Matthias Matussek wegen seiner „privaten Meinung“ entlässt. Er brachte lediglich Paris und die Frage nach 250000 unregistrierten muslimischen Männern mit einander in Verbindung. Sind jetzt schon Gedankenspiele ein Kündigungsgrund für Journalisten? Siehe: http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-11/die-welt-konferenz-matthias-mattusek-chefredakteur