Selbstverbrennung als Aufschrei und Mahnung

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit,

leider vergessen wir oftmals sogar wichtige historische Ereignisse, die jedoch bei näherer Betrachtung  ein Menetekel in die Gegenwart sind. Ich möchte Sie an Pfarrer Roland Weißelberg erinnern, der sich am 31. 10. 2006 in Erfurt selbst verbrannte. Bewusst hatte er wohl den Reformationstag vor zehn Jahren für seine Verzweiflungstat gewählt. Bewusst auch wollte er wohl  vor dem Erfurter Augustinerkloster sterben, in das Martin Luther im Jahr 1505 eingetreten war.

Bevor Pfarrer Weißelberg  in den Flammen erstickte, rief er nach Aussagen eines herbeieilenden Angestellten des Klosters die Namen „Oscar“ und „Jesus“. Es ist anzunehmen, dass es ein Ruf zu Pfarrer Oscar Brüsewitz war, der sich am 18. 8. 1976 mit Benzin übergoss und nach dem Anzünden als lebende Fackel durch die Strassen von Zeitz gelaufen war, bis er erstickte und verbrannte. Es sollte vor mittlerweile 40 Jahren sein persönlicher brennender Aufschrei gegen die Unterdrückung des religiösen Lebens in der DDR sein. Dass Pfarrer Weißelberg auch „Jesus“ rief, belegt seinen unerschüterlichen Glauben an den Erlöser auch angesichts des nahenden Todes wie Professor A. Geus in einer sehr informativen  Veröffentlichung schrieb

Welche innere Verbindung sehe ich in den aufsehenerregenden Verbrennungen der beiden Pfarrer?

Pfarrer Brüsewitz wollte durch seinen bewussten Flammentod die Bedrohung und Verfolgung der Christen durch das DDR-Regime bewusst machen.  Sein Kollege Pfarrer Weißelberg begründete seine Selbstverbrennung in einem Abschiedsbrief an seine Frau mit der zunehmenden Islamisierung Deutschlands. Wie Werner Olles in seinem Artikel in der „Jungen Freiheit“ vom 28.10.2016 schrieb, hatte Pfarrer Weißelberg wiederholt das feige Wegducken der Kirchenleitung vor der Ausbreitung des Islam beklagt. Auch wies Pfarrer Weißelberg immer wieder auf den gefährlichen Einfluss des Islam und die maßlosen Ansprüche seiner Verbände hin und listete die wachsende Bedrohung und Verfolgung von Christen in islamischen Ländern auf. Dass maßgebliche Repräsentanten seiner Kirche ihn als „lästigen Nörgler“ und „notorischen Querulanten“ bezeichneten, traf ihn tief.

Warum machen mich die beiden Selbstverbrennungen nachdenklich? Warum ist ihr Hintergrund letztlich nicht nur Aufschrei sondern auch Mahnung und Anklage?

Ganz aktuell wissen wir aus den Medien, dass der Vorsitzende der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, sowie der EKD-Ratsvorsitzende Bedfort Strohm bei ihrem Besuch in Israel auch den Tempelberg in Jerusalem besuchten. Dort forderte der zuständige muslimische Reiseführer (Imam ?) sie auf, ihr Brustkreuz abzulegen!! Gehorsam folgten sie der Forderung! Das heißt, dass sie das wesentliche und fundamentale Symbol des Christentums ablegten, weil ein Moslem dies forderte! In den Augen Allahs und somit auch in den Augen des Imam ist das Kreuz ein Zeichen des Unglaubens und beleidigt somit den Islam. Da war es lächerlich, dass Kardinal Marx gnädig in bunter Bischofsverkleidung einhergehen durfte.

Natürlich muss ich an Pfarrer Weißelberg denken, der bereits vor 10 Jahren das Wegducken der Kirchenleitungen vor dem Islam beklagte und in flammendem Protest starb. Er sah voraus, dass heutige Kirchenfürsten als politisch korrekte Funktionäre wissentlich das Christentum dem Untergang weihen. Das Kreuz, welches Bischöfe an der Brust tragen, sollte nicht nur ein öffentliches Glaubensbekenntnis sein, sondern auch ein Zeichen ihrer Funktion als Vorbild und Hirte der Christen und Gemeinden. Die christlichen Glaubenszeugen der Geschichte bis heute, die  unter dem Zeichen des Kreuzes im Herzen oder auf der Brust gefoltert sowie geschächtet werden, mögen ihren Geist jenen Hirten schicken, die ihre Herde mehr und mehr verlassen.

Mit nachdenklichen Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf × 1 =