Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.
In den Evangelien steht natürlich nichts von einem Weihnachtsbaum. Erst im 16. Jahrhundert begann langsam die Tradition, den Baum in Verbindung zu Weihnachten zu sehen. Bei Wikipedia können Sie Näheres erfahren. Heute jedenfalls gehört er zur religiös-christlichen Kultur und Identität. Er ist als Christbaum eines der Symbole unseres christlichen Glaubens geworden. Übertreibe ich da? Schwärme ich mich etwa nur in die winterliche Kindheitserinnerung zurück als wir auf glatter Strasse von der Christmette nach Hause rutschten und meine Mutter am Christbaum Kerzen anzündete? Wann mein kindliches Gefühl für das Jesulein in der Krippe unter dem Christbaum zum Glauben an den Christus am Kreuz wurde, weiß ich nicht. Aber bis heute ist mein Tannenbaum in der Weihnachtszeit ein Christbaum geblieben. Im Holz, aus dem die Krippe gezimmert war, sehe ich bereits eine Vorahnung an das Holz des Kreuzes.
Warum schreibe ich diese Einleitung zu meinem Newsletter? Mehr als Agnostiker und mehr auch als viele Opfer der Geschenkindustrie weiß der tiefgläubige Moslem, dass der Weihnachtsbaum nicht einfach ein Tannenbaum aus dem Schwarzwald ist. Für ihn gehören Weihnachtsbaum und Krippe als schreckliches Symbol des Unglaubens der Christen gegen den wahren Glauben an Allah. Ganz deutlich wurde dies durch die Aufrufe von Yussuf al-Qaradawi. Er ist der Präsident der „Weltvereinigung der islamischen Religionsgelehrten“ und einer der Chefideologen des Senders al-Dschassira, der von Katar aus weltweit islamkonform informiert und missioniert. Al-Qaradawi forderte über diesen Sender islamische Staaten auf, den Verkauf von Weihnachtsbäumen zu verbieten und keine Weihnachtsfeste mehr zu erlauben. Gemäß seinem islamtheologischen Rechtsgutachten (Fatwa) sei das Weihnachtsfest „haram“ und verstosse gegen den islamischen Glauben. (Siehe den Artikel „Islam-Gelehrter fordert Verbot von Weihnachten“).
Meiner Information nach wird al-Qaradawi mit seinen Aufrufen in einigen islamischen Ländern abgelehnt. Wieviele Staaten letztlich seinen Aufrufen folgen, weiß ich nicht. Das spielt auch keine Rolle. Dieser Ungeist ist aber aus der Flasche! Wichtig ist, dass Muslime in jedem christlichen Symbol eine Grundgefahr für ihren Glauben an Allah sehen. Dazu gehören die Krippe, der Weihnachtsbaum sowie im weitesten Sinne auch der Weihnachtsmarkt und im ganz engen Sinne das Kreuz. Es ist mir gerade in diesem Zusammenhang wichtig, die wesentlichen Unterschiede im Glauben der Christen und Muslime ganz kurz darzulegen, ohne Vollständigkeit zu beanspruchen.
Der christliche Glaube spricht von einem liebenden Gott, der seinen Sohn als kleines schwaches Kind in die Welt zu den Menschen schickte um ihnen zu sagen, dass er nicht der ferne, gewaltige und unnahbare Gott ist sondern derjenige, der in unser konkretes Leben und unsere konkrete Welt eingetreten ist. Später würde Jesus die Botschaft von der Feindesliebe und von der Vergebung predigen und in der Bergpredigt eine ganz neue Ethik vorstellen. Der christliche Glaube spricht von einem Gott, der dem verirrten Menschen in die Wüste seines Lebens nachgeht und ihn auf der Schulter zurückträgt. Ebenso in der Sprache eines Gleichnisses läuft der christliche Gott als Vater seinem missratenen Sohn entgegen und schließt ihn in die Arme. Der christliche Glaube weiß von Jesus als Gottes Sohn, der Sünde und Schuld der Menschen mit ans Kreuz nahm und nimmt.
Diese Kurzfassung christlichen Glaubens steht in diametralem Gegensatz zum Glauben an Allah, der nicht zur Vergebung sondern zur Vergeltung aufruft. Von Feindesliebe ist im Koran keine Rede sondern vom Kampf bis alle an Allah glauben. Dieser Gott prädestiniert Menschen für die Hölle und schürt eigenhändig das Höllenfeuer. Ungläubige werden mit abartigen Strafen überzogen. Unter die Christen wirft Allah Hass und Feindschaft bis zur Auferstehung. Ebenfalls unter die Juden wirft er Hass und Feindschaft. Um es ganz deutlich zu sagen: Im Koran stiftet nicht irgendein böser Teufel den Unfrieden, den Hass und die Feindschaft, sondern Allah persönlich. Die Kairoer Menschenrechtserklärung von 1990 stellt jedes Recht und jede Freiheit ausdrücklich unter die Scharia d.h.unter den Willen Allahs und das „Vorbild“ Mohammeds.
Muslime müssen das Christentum grundsätzlich ablehnen und bekämpfen, weil sie in ihm einen Angriff auf ihr Gottesbild, auf ihr Menschenbild, auf ihre Gesellschaftsordnung und auf ihr koranorientiertes sowie teils abartiges Strafrecht sehen.
Doch zurück zum Weihnachtsbaum und zum Weihnachtsmarkt. Vom Aufruf al-Qaradawis über die beiden verhinderten Terrorangriffe auf den Weihnachtsmarkt in Strassburg bis hin zum aktuellen Angriff in Berlin gibt es andere Belege, dass gerade Weihnachten und seine Symbole aus islamtheologischer Sicht eine Beleidigung des unnahbaren Allah und aller Muslime ist. Weckt uns nicht auch der Streit um das Singen von Weihnachtsliedern und das Erzählen der Weihnachtsgeschichte an einer deutschen Schule in der Türkei auf? Sollten die rein muslimischen Schüler möglicherweise nicht einer der Grundlagen christlichen Glaubens begegnen dürfen? Bestünde aus türkisch-islamischer Sicht die Gefahr, dass weihnachtliche Texte sowie ein Gespräch über den tiefen Sinn von Weihnachten die muslimischen Schüler nachdenklich machen würden? Könnte etwa Zweifel an ihrer Religion und ihrem Gott Allah aufkommen?
Ist nicht die von einem 12-jährigen fehlerhaft gebaute Taschenbombe am Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen ein Menetekel, dass muslimische Familien bereits ihre Kinder in teuflisch-antichristlichem Sinne indoktrinieren?
In den Medien wird aktuell der Eindruck erweckt, dass Berlin und anderswo ein Krieg gegen den Westen und seine Werte stattfände. Religiöse Kultur sei in Gefahr, lese ich. Sogar eine christliche Zeitung titelte „Anschlag auf unsere Kultur“. Ein französischer Bürgermeister sprach von „Hass auf glückliche Menschen“ auf dem Weihnachtsmarkt. Nein, Nein! So einfach kann man dem eigenen Grund nicht ausweichen, auch wenn dies politisch korrekt wäre. Ganz deutlich bekennt sich der Islamische Staat zu Berlin und sicher auch zu anderen vergleichbaren Untaten. In einem IS-Magazin war zu lesen; „Wir hassen euch zuerst deswegen, weil ihr Ungläubige seid!“ Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmärkte und Weihnachtsbäume sind letztlich christliche Symbole des Unglaubens, die auch mit blutiger Gewalt bekämpft werden müssen, um den Islam rein zu halten und in der muslimischen Weltgemeinschaft (Umma) keine Unruhe aufkommen zu lassen.
Liebe Leserinnen und Leser meiner Newsletter.
Ich wünsche Ihnen und auch mir, dass wir die Weihnachtszeit nutzen, um den Kern dieses Festes zu bedenken. Nur wenn wir unseren christlichen Glauben im Gespräch auch ausdrücken und bekennen, können wir Muslime und Angehörige anderer Religionen sowie vielleicht auch unsere eigenen Freunde und Verwandten nachdenklich machen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir Gottes Segen.
Euer Wilfried Puhl-Schmidt
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