Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.
jeder von uns weiß, was heute vor einem Jahr auf einem Berliner Weihnachtsmarkt geschah. Die Medien erinnern uns nochmals detailliert daran. Hintergründe werden immer noch aufgearbeitet.
Scheinbar ist es eine unwichtige Kleinigkeit. Und doch ist es ein Zeichen von Gefühlskälte der Bundesregierung, dass sie sich nicht einmal zu einem persönlichen Kondolenzschreiben an die Familie des ermordeten polnischen LKW-Fahrers Lukscz Urban aufraffen konnte. Ich verstehe sehr gut, dass Mutter Janina Urban in ihrem untröstlichen Leid sagte: „Ich möchte Frau Merkel sagen, dass sie das Blut meines Sohnes an ihren Händen hat“. Konnte die Bundeskanzlerin nicht der trauernden Familie über den deutschen Botschafter in Polen auch nur eine einzige Zeile des Mitgefühls überbringen lassen? Wäre nicht gerade der Weihnachtstag 2016 die beste Gelegenheit gewesen? Wozu sitzen im Kanzleramt gut betuchte Redenschreiberlinge, welche doch sonst für jede Gelegenheit die passenden Worte finden?
Nun zu einem Thema, welches scheinbar nur am Rande etwas mit dem Berliner Weihnachtsmarkt zu tun hat. Zu unserer Kultur gehören Weihnachtsbäume in die Weihnachtszeit. Doch ist der eigentliche und ganz tiefe Sinn des Weihnachtsfestes für die Theologie des Islam und somit für streng-gläubige Muslime unerträglich. Muslime sehen im Weihnachtsfest eine Beleidigung ihres Gottes Allah. Während für den christlichen Glauben an Weihnachten der Menschwerdung Gottes sowie seiner Gegenwart auf der Erde und unter uns gedacht wird, bleibt Allah der ewig ferne und unnahbare. Ich bitte Sie sehr herzlich, diesbezüglich in meinen Blog vom 22.12.2016 unter dem Titel „Warum gerade an Weihnachten?“ nachzulesen. Jede Silbe gilt auch heute noch!
Sie werden vielleicht sagen, dass ich übertreibe. Die Realität ist jedoch, dass sich eine gefährliche muslimische Weihnachts-Phobie und dadurch auch eine gefährliche muslimische Weihnachtsbaum-Phobie in die Sorgenfalten kleiner und großer Politiker eingegraben haben. Anders ausgedrückt: Wenn der islamische Glaube und religiöse muslimische Gefühle möglicherweise bedroht scheinen, dann sollte man Zeichen unserer christlicher Kultur und christlichen Glaubens möglichst verstecken. Eines von vielen aktuellen Beispielen möge die Angst und den vorauseilenden Gehorsam bestätigen.
Wie in vielen Städten war und ist es Tradition, auf dem Marktplatz einen großen Tannenbaum aufzustellen und zu schmücken. Diesen Brauch wollten Bürger von Bozen (Südtirol) auch in diesem Jahr 2017 pflegen. Auf Druck der Stadtverwaltung musste jedoch der Baum vor dem Rathaus wieder abgeräumt werden! Warum? Die Begründung lautete, man erwarte in dieser Sache eine muslimische Abordnung. Möglicherweise würden religiöse Gefühle der Muslime verletzt und sie könnten daher beleidigt sein, wenn der Weihnachtsbaum stehen bliebe.
Um es ganz klar zu sagen. Für Muslime geht es nicht nur um religiöse Gefühle. Vielmehr ist ihr ganzes Denken und Fordern von Allah und islamischer Theologie geprägt. Welche Art von Druck bis hin zu Gewalt sie auf die Christliche Gesellschaft oder andere nicht-muslimische Gesellschaften ausüben, hängt davon ab, ob sie noch die Minderheit in der Gesellschaft bilden oder ob sie bereits mehrheitlich in politische und leider auch kirchliche Kanäle eingedrungen sind.
Liebe Leserinnen und Leser meiner Beiträge.
Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen, dass die christliche Weihnachtsbotschaft Sie nachdenklich macht. Vielleicht finden Sie auch einmal die richtigen Worte, um sie Ihrem muslimischen Nachbarn oder Arbeitskollegen zu vermitteln.
Ihr Wilfried Puhl-Schmidt