Saß Kamal Sido auch am Tisch?

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.

„Saß Kamal Sido auch am Tisch?“ So lautet die Überschrift meines Blogbeitrages, den ich Ihnen auch jetzt hier in meinem Newsletter zuschicke. Es geht um den Besuch von Herrn Erdogan bei Papst Franziskus. 50 Minuten habe das Gespräch gedauert. Jerusalem und Islamophobie seien die Themen gewesen und man habe auch über das Syrienproblem gesprochen. Papst Franziskus habe Herrn Erdogan einen Friedensengel aus Bronze geschenkt. Viel mehr war in den Medien nicht zu lesen.

Natürlich saß Kamal Sido nicht am Tisch im Vatikan, denn sonst hätte er dem Papst aktuell die blutige Realität im Norden Syriens geschildert, für welche sein Gast Erdogan die alleinige Verantwortung trägt. Wer ist Dr. Kamal Sido? Er ist Moslem und arbeitet als Nahostexperte für die GfbV. Diese „Gesellschaft für bedrohte Völker“ hat immer dort ihre Augen und Ohren, wo aus politischen und auch religiösen Gründen Völkermord droht, beziehungsweise bereits im vollen Gange ist wie aktuell im Norden Syriens durch Herr Erdogans Panzer, Kampfflugzeuge und Truppen sowie durch die sogenannte „Freie syrische Armee“.

In den Medien wird mittlerweile öfter die Stadt Afrin genannt. Sie liegt im westlichen Teil des kurdisch/syrischen Grenzgebietes zur Türkei. Dr. Kamal Sido stammt aus dieser Stadt Afrin. Seine Eltern und Verwandten wohnen noch dort. Es ist daher verständlich, dass er auf jede Weise versucht, Neues aus seiner Stadt und seiner Gegend zu erfahren. Erdogan hat jedoch den Kontakt zu dieser Stadt und Gegend gekappt. Elektronische „Schleichwege“ ermöglichen es allerdings, Näheres über die eine oder andere unmenschliche Realität zu erfahren.

Ich empfehle Ihnen die Lektüre eines Interviews unter dem Titel „Die Situation der Zivilbevölkerung ist katastrophal„, welches der „Deutschlandfunk“ ganz aktuell am 06.02.2018 mit Dr. Kamal Sido führte. Darin wird neben anderen verschwiegenen Tatsachen deutlich, dass die sogenannte „Freie syrische Armee“ ein Zusammenschluss mehrerer sunnitischer dschihadistischer Gruppierungen ist, welche letztlich für einen Scharia-Staat Syrien kämpfen. Auch die Soldaten der türkischen Armee gelten zum Teil als Islamisten, vor denen Christen, Aleviten und Jesiden Angst haben, da sie ja Ungläubige sind.

Hauptpfarrer Hakim Ali Ismael von Afrin berichtet, dass 200 christliche Familien in die Berge geflüchtet sind und sich dort in Höhlen verstecken. Die Angst sei groß, dass Frauen und Kinder als Sklaven verkauft würden. In einem furchtbaren Zusammenhang bitte ich Sie, meinen Blog-Artikel „Erdogan und der Sklavenhandel“ vom 22.04.2016 zu lesen. Dort dokumentiere ich, was wahrscheinlich heute wieder geschieht. Politik und Kirchen schweigen wie immer.

Aus einem anderen Bericht dieser Tage weiß ich konkret, dass hunderte Muslime in der Stadt Afrin Christen geworden sind. Sie müssen sich nun wegen Apostasie und drohender Ermordung durch die „Freie syrische Armee“ sowie durch streng gläubige muslimische Soldaten der türkischen Armee irgendwo verstecken oder fliehen. Mohammed und die Tradition lassen grüßen.

Ich möchte Sie übrigens ausdrücklich darüber informieren, dass viele Muslime sich gerade in einer Zeit dem Christentum nähern, in welcher sich der Islam von seiner blutig-dämonischen Seite zeigt. Plötzlich tauchen grundlegende Fragen an ihre Religion auf, welche sie früher nicht an sich herankommen ließen. Dies trifft auch für muslimische Asylbewerber in Deutschland zu.

Darüber hinaus bitte ich Sie, liebe zeitkritische Geister, auch folgende Kurzartikel von Dr. Kamal Sido zu lesen: „Syrien: Bundesregierung soll Unterstützung für syrische oppositionelle Gruppen offenlegen“ und „Nordsyrien: Appell an die NATO – Yeziden in höchster Gefahr„.

Mit freundlichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

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