Das Kreuz mit dem Kreuz

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.

Spätestens seit Kreuze aus Gerichtssälen sowie Klassenräumen verschwinden und Muslime z. B. in Italien das Kreuz aus einem Zimmer in einem Krankenhaus entfernten, beginnt die Diskussion, inwieweit man noch ein Kreuz in der Öffentlichkeit dulden dürfe.

Der Leser möge sich auch daran erinnern, dass Linke und Grüne das Anbringen eines Kreuzes auf dem Nachbau des Berliner Schlosses verhindern wollten, obwohl es als Symbol auf dem Original Generationen von Berlinern begrüßte. Die atheistische DDR-Regierung hatte übrigens damals nicht damit gerechnet, dass die Sonne ein Kreuz auf die Kugel des Fernsehturmes am Alexanderplatz zeichnete, wenn die Witterung es zuließ. Mit allen technischen Tricks versuchte Ulbricht damals vergeblich, dieses für ihn offensichtlich kapitalistische Symbol weg zu blenden. Der Tourist möge sich das Bekenntnis der Sonne anschauen.

Ich möchte im Zusammenhang mit der Thematik meiner Zeilen auch nicht vergessen, auf Kardinal Marx und Bischof Bedfort-Strohm hinzuweisen, welche ihr Brustkreuz als entscheidendes Symbol christlichen Glauben beim Besuch des Tempelberges in Jerusalem ablegten während z. B. 21 koptische Christen von Muslimen des Islamischen Staates in einer Video-Verfilmung am Mittelmeerstrand Libyens geköpft wurden, obwohl sie sich durch ein Bekenntnis zu Allah hätten retten können.

Doch zurück ins Heute, da der bayrische Ministerpräsident Söder Kreuze in seinen Dienstgebäuden aufhängen lässt. Die Diskussion entbrennt, und ich möchte, dass möglichst viele Argumente des Für und Wider zur Sprache kommen, da hier um mehr als um ein Stück Holz oder ein Kunstwerk geht.

Ich empfehle Ihnen die Lektüre des Artikels „Jede Religion kann sich unter dem Kreuz sicher fühlen“ aus der Zeitung „Die Welt“, welcher, zusammen mit darin verlinkten Artikeln (z. B. Das Kreuz kein Zeichen einer Religion? Was denn sonst?), ganz verschiedene Gesichtspunkte anbietet.

Mit freundlichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

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